Ich lass das bei dir

Manchmal sind wir von etwas sehr begeistert. Oder hängen viel in einem Thema drin. Und dann wollen wir über nichts anderes mehr reden. Und tun das auch.

Aber nicht immer kommt das bei anderen so an. Da tauchen zweifelnde Fragen auf, die sich uns nicht stellen, weil wir ja so begeistert und überzeugt sind. Da tauchen zweifelnde Blicke auf, weil die Worte fehlen. Da kommt Kritik. Unverständnis. Oder sogar Ablehnung.

Das kann manchmal weh tun. Es kann einen selbst durchschütteln und ins Zweifeln bringen. Nur zweifeln wir dann selten an dieser einen Sache, sondern gern an uns selbst. Weil wir es gewohnt sind, dass Kritik sich gegen uns richtig. Weil sie auch oft so ausgedrückt wurde und immernoch wird. Dabei hat das oft gar nichts mit uns zu tun. Sondern ebene mit den Zweifeln der anderen. Mit deren Unzufriedenheit und Unverständnis.

Wenn ich eine neue Ausbildung mache, muss die nicht jeder mögen oder begeistert sein davon. Das heißt nicht, dass die Ausbildung Quatsch ist oder ich etwas falsch mache. Das gleiche gilt für Kunst, für neue Ideen, für Gedanken oder Lebensfragen. Für alles, was uns begeistert, was uns belebt. Und es heißt einfach, dass nicht jede Person davon so begeistert ist, wie ich. Und das ist okay.

Wichtig ist, das sein zu lassen. Sich zu sagen: „Ich lass das bei dir.“ Und weiterzumachen. Mit der eigenen Begeisterung. Der Freude. dem Leben. Denn wenn wir uns das selbst nicht zugestehen, wer dann?

Wir hängen so oft fest an dem, was andere von dem denken, was wir tun. Wir machen uns damit abhängig. Wir engen uns selbst ein. Wir sind dann frustriert oder enttäuscht. Und das macht unsere eigene Freude zunichte. Wie schade. Freuen wir uns doch lieber weiter und sagen beherzt: „Ich lass das bei dir!“

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Wieviel ist genug?

Am Wochenende lernte ich das Buch „Heile Deinen Körper“ von Louisa Hay* kennen. Ursprünglich, weil ich seit längerem mit Zahnproblemen zu tun habe. Aber natürlich begann ich dann darin herumzublättern und auch ältere Krankheiten oder immer wiederkehrende Geschichten nachzuschlagen.

Louisa Hay listet in ihrem Buch neben diesen Krankheiten mögliche Ursachen dafür auf, die nicht unbedingt was mit unserem Körper per se zu tun haben, sondern viel mehr damit, wie wir denken und was unsere Einstellung und Haltung ist. Ich finde das einen sehr wesentlichen Aspekt, denn viel zu oft reduzieren wir unsere Wehwehchen auf das Körperliche. Dabei wissen wir längst, dass es auch sogenannte psychosomatische Gründe gibt zu erkranken. Die sind divers und nich immer greifbar.

Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir hier sehr viel Heilung auf der geistigen Ebene schaffen können. Es geht mir dabei nicht darum zu behaupten, wir könnten uns alle heilen, wenn wir nur fest daran glauben. Im Gegenteil, ich bin da sehr vorsichtig und halte dennoch alles gründlich abgeklärt. Aber gerade wenn Dinge immer wieder auftauchen und uns begleiten, macht es Sinn, da ganzheitlicher hinzuschauen. Die Ärzte tun das nicht immer, eigentlich eher selten, denn sie haben oft die Zeit gar nicht dafür. Und die, die sich die Zeit nehmen, können wir uns häufig nicht leisten. Oder wollen es nicht.

Während ich also in dem Buch herum blätterte, stolperte ich über die Anämie. Damit hatte ich schon oft zu tun, Eisenmangel ist für mich schon eine Art chronische Grunderkrankung, die bei jedem Bluttest erneut thematisiert wird. Hay schreibt dazu als mögliche Ursache:

„Ja – aber“ Haltung. Mangel an Freude. Angst vor dem Leben. Fühlt sich nicht gut genug.

Und damit trifft sie mich. Aber ganz genau. Und es sind alles genau die Dinge, die ich momentan versuche wirklich zu verändern. Ich will Freude empfinden. Ich will das Leben leben. Dafür ist es wichtig, dieses „Ja-aber“ abzulegen und JA zu sagen zum Leben und zu dem, was ich habe. Das ist nämlich viel mehr, als ich oft glaube. Weil ich mich nicht für genug halte. Weil ich das, was ich tue und leiste, was ich habe und schaffe, nicht für gut genug und ausreichend halte. Das hat viele Ursachen, die sehr tief und lang in mir verwurzelt sind. In Wahrheit hat vermutlich die halbe Menschheit genau damit zu kämpfen. Aus diesem „nicht-genug“ Gefühl resultiert dann oft der Mangel an Selbstliebe, was dazu führt, dass wir im Außen nach der Erfüllung suchen. Sei das materiell oder in Form von Menschen, von denen wir erwarten, dass sie unseren Mangel stopfen. Uns das geben, was wir uns selbst nicht geben können. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Alles beginnt meiner Meinung nach damit, dass wir lernen zu akzeptieren, dass das, was wir tun und wie wir es tun, genug ist. In der Arbeitswelt, im Privaten, für uns ganz persönlich. Das geht nicht von heute auf morgen. Das ist ein Prozess, denn der Mangel, der kam ja auch nicht über Nacht, der hat sich über viele Jahre eingeschlichen. Dabei sind wir vollkommen komplett und perfekt geboren. Kein Baby hat das Gefühl, es wäre nicht schön genug, groß genug oder lustig genug für seine Eltern. Es geht mir aber auch nicht darum hier den Eltern die Schuld zu geben und mich zurückzulehnen und zu sagen: Ich kann ja nichts dafür. Es geht mir viel mehr darum zu erkennen, dass da ein Mangel herrscht und es an mir liegt, den zu ändern. Jetzt. Und jeden Tag ein kleines Stück mehr.

Das Gefühl von „nicht genug“ holt uns immer wieder ein. Und es ist immer wieder aufs Neue eine Übung zu erkennen: Doch, ich bin genug. Für mich bin ich genug. Denn viel zu oft hängen wir im Vergleich mit allen anderen. Die sozialen Medien begünstigen das, weshalb wir heutzutage vermutlich noch mehr im Mangel festhängen als früher.

Eine wesentliche Grundlage für ein gutes „Ich bin genug“ Gefühl ist meiner Meinung nach die Frage nach dem: Was ist mir wichtig? Wenn ich das weiß, dann kann ich auch entscheiden, wann etwas genug ist. Denn wenn ich mehr will, als mir wichtig ist, dann kann ich mir nicht genügen. Dann will ich den anderen genügen, die mehr haben oder mehr können. Aber woher wissen wir, dass die ihr Maß nicht wiederum an anderen setzen?

Bleib stehen. Halt inne. Frage dich immer wieder: Was will ich? JETZT? Was brauche ich? JETZT?

Das hat nichts mit Egoismus zu tun oder damit die Bedürfnisse anderer zu ignorieren oder außen vor zu lassen. Vielmehr glaube ich, dass wir, wenn wir merken was uns wichtig ist und wir uns genügen, wir viel mehr Freude daran haben werden, auch die Bedürfnisse der anderen zu achten. Weil wir Erfüllung spüren und Freude. Und daraus resultiert meiner Meinung nach Empathie und Mitgefühl für die anderen. Und das, genau das ist es, was diese Welt so viel mehr braucht. Nicht mehr. Und nicht weniger.

In ihrem Buch schreibt Louisa Hay als neues Gedankenmuster gegen die Anämie: „Es ist gut für mich, Freude in jedem Bereich meines Lebens zu erfahren. Ich liebe das Leben.“ Diese Affirmationen sind anfangs ungewohnt, wenn man nie damit gearbeitet hat. Aber ich denke, dass sie eine Kraft und Wirkung haben, von der wir bisher zu wenig wussten. Und ehrlich: Schaden können sie uns in keinem Fall. Denn viel zu oft sagen wir uns: „Ist doch alles ein Mist!“ (um es milde auszudrücken). Mein Fokus liegt nun auf der Freude. Die empfinde ich hauptsächlich dann, wenn ich weiß, dass ich genug bin. Und genug habe. Und das bin ich. Das habe ich. Und du auch!

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